Hi, ich bin Simon,
ein natural born Griller.

Liebe Gemeinde, verehrte Gourmets, tapfere Hobby-Griller, ich bin einer dieser Verrückten, die auf Partys und Veranstaltungen stundenlang mit der Grillzange in einer Wolke aus Rauch und Röstaromen stehen. Einer dieser Maniker, die ihre Freizeit dem Nachdenken über Zubereitungen und Fleischsorten gewidmet haben. Einer dieser Perfektionisten, die nichts glücklicher macht, als glücklich essende Menschen zu sehen. Mein Name ist Simon. Ich bin ein Natural Born Griller.


Zwischen Industrie-Hüftsteak und Angus-Rind


Auch in der kulinarischen Welt gibt es Elendsviertel und Paradiese. Es steht jedem frei, eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben oder ein Drei-Gänge-Menu aus frischen Zutaten und selbstgemachten Saucen zu zaubern. Gleiches gilt für den Grill. Industriell mariniertes Hüftsteak
oder ein professioneller Cut aus dem Angus-Rind, meisterhaft auf den Punkt gebracht. Himmel und Hölle, Frust oder Höhenflug. Ich habe den Beruf des Kochs gelernt, ich weiß, dass Tafelfreuden
aus Warenkunde und Zubereitungsmethode entstehen. Und obgleich ich den Beruf seit 20 Jahren nicht mehr ausübe, bin ich ihm treu geblieben: Hier, am Grill, unter freiem Himmel, als Herrscher über
die besten Cuts der Welt, als Magier von Glut und Flamme. Bereit, mein Grill-Evangelium weiterzugeben.

Heute:

Wagyu Ribeye Tomahawk Steak

Material und Zubereitung. Ein Rind, das keine Sonne sieht, das auf einem harten Spaltenboden steht und mit Milchaustauschprodukten groß wird - da lass ich die Finger von. Qualität kaufen heißt,
der Tierwelt und vor allem sich selbst einen Gefallen tun. Nur artgerecht produziertes Fleisch ist gutes Fleisch. Niemand schmeißt ein Filet vom Charolais-Rind achtlos auf den Grill. Aber jetzt
genug gequatscht - lasst endlich Taten sehen!


Wagyu Ribeye Tomahawk Steak: Die Nomenklatur des Genusses


Vorhang auf für einen der besten Rinder-Cuts, die jemals auf einem Grillrost landen können: Das Wagyu Ribeye Tomahawk Steak. Experten werfen gern mit unerklärten Worten um sich. Das macht Eindruck und schafft Abstand. Aber Grillen ist ein demokratischer Akt. Griller tauschen sich aus und freuen sich, wenn es anderen schmeckt.


Also: Was ist Ribeye? Dieser Master-Cut vom Rind wird auch Entrecôte, Hohe Rippe oder Zwischenrippenstück genannt. Das Ribeye-Steak ist besonders saftig, marmoriert und geschmackvoll. Es eignet sich perfekt zum Kurzbraten.


Und wieso Tomahawk? Was hat Karl May mit diesem Steak zu tun? - Der Tomahawk ist das Kriegsbeil der Indianer, das wahlweise über dem Kopf geschwungen oder als Friedensakt im Boden vergraben wird. Keine Sorge, ein Tomahawk Steak wird weder geworfen noch verbuddelt. Seine Form ähnelt dem indianischen Kriegsbeil: Ein mächtiges Ribeye mit dem ganzen Rippenbogen des Tieres dran. Ein
echtes Masterpiece für den eingefleischten Griller, bis 1200 Gramm schwer, bis sechs Zentimeter dick. Macht etwa so viel Eindruck wie das Jonglieren mit sechs Bällen.


Alles klar! Und was ist Wagyu? Eine australische Beuteltier-Art? Nein, liebe Grill-Gemeinde, Wagyu
ist eine der besten Rindfleisch-Sorten der Welt. Wer gerade nicht genug Geld im Portemonnaie hat, um sich Kobe-Rindfleisch zu leisten (verständlich bei Kilopreisen bis 1.000 Euro), entscheidet sich
für Wagyu. Diese ähnlich verzärtelt und natürlich aufwachsenden Tiere liefern Fleisch zu
Kilopreisen zwischen 100 und 200 Euro. Immer noch ein Wort, aber - knie nieder, Feinschmecker und Grill-Aficionado, wenn dir so ein Steak auf der Zunge zergeht!


Sous-Vide: Die ideale Vorschule für das Tomahawk Steak


Grill-Amateure werden schon jetzt vor Ehrfurcht erstarrt sein. Ein Kilogramm wertvollstes Fleisch,
mehrere Zentimeter dick - wie bitte sehr soll ein solcher Trümmer durchgebraten werden? Hieß es
nicht eben noch, ein Ribeye-Steak eigne sich ideal zum Kurzbraten? Gut aufgepasst! Wer den Tomahawk ohne Vorbehandlung 40 Sekunden lang auf den Grill wirft, handelt wie ein blutiger Anfänger - und
das im Wortsinn. Auf die Vorbehandlung kommt es an. Ich empfehle das Sous-Vide-Verfahren.
Frankreichs Küche ist seit 2010 Weltkulturerbe. Kein Wunder, denn ohne die Franzosen würden wir um einiges schlechter essen. Das Sous-Vide-Garen wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt. Wörtlich übersetzt heißt es 'Unter-Vakuum-Garen'. Mithilfe eines Vakuumgerätes wird
das Wagyu-Steak in Folie eingeschweißt. Dann kommt es in ein konstant temperiertes Wasserbad von 55 Grad Celsius. Pro Zentimeter Steak bleibt es eine Stunde in diesem Bad - echtes Slow Cooking, aber
es lohnt sich! Denn das Vakuum schützt die Aromen und flüchtigen Geschmacksstoffe. Keine Oxidation, keine Krustenbildung. Wenn Kräuter oder Gewürze mit eingeschweißt werden, durchdringt ihr Geschmack das Fleisch porentief.


Keine vorschnellen Einladungen!


Ein Wagyu Ribeye Tomahawk Steak braucht keine Gewürze oder Kräuter. Dieses Masterpiece für den Mastergriller spricht für sich. Zart und rosa kommt es aus dem Vakuumbeutel und legt sich erwartungsvoll neben den Grill. Jetzt heißt es Vorhang auf für den Natural Born Griller: Diese Vorführung brennt sich in das Gedächtnis der Zuschauer ein. Stopp! Wer bis jetzt nur die Grill-Grundschule von Würstchen und Nackensteak absolviert hat, sollte zuerst für sich üben,
bevor er an die Öffentlichkeit geht. Einfach mal sich einen Samstag frei nehmen und geduldig mit Sous-Vide und dem flammenden Grillinferno experimentieren. Wenn alle Handgriffe sitzen und das Fleisch so aromatisch auf der Zunge zergeht, dass man diese Erfahrung unbedingt mit Gästen teilen möchte, kann die Einladung für einen unvergesslichen Grillabend rausgehen.



Ist das Fleisch erst einmal vorgegart geht es auf den über 650°C heißen Grill. Mein Tipp an der Stelle: Nimm Kokusfett mit einem Flammpunkt bei rund 300°C nicht Olivenöl das schon bei ca. 250°C entzündet.


Das Fleisch bleibt pro Seite maximal 40 Sekunden
auf dem Grill. Wenn Du einen extra Brenner
hast, wird es besonders geil!
Schau Dir mein Video dazu an. 

Schritt 1: Den Gasgrill anheizen. Regler auf 'high', drei Sekunden warten, Zündknopf drücken.
Alle Brenner hochfahren, Deckel schließen.

Schritt 2: Deckel auf und Temperatur checken. Fürs gute Gelingen ist eine phänomenale Hitze von konstant 650 Grad nötig. Ich messe mit einem Infrarotgerät nach.

Schritt 3: Die Hauptdarsteller liegen bereit, rosa, zart (sagte ich schon), leicht eingeölt.

Schritt 4 und 5: Let the Show begin! Ich zünde meinen externen Gasbrenner an. Klingt nach reiner Angabe, aber das Teil erzeugt zusätzliche lecker Röstaromen. 

Schritt 4 und 5: Ich nehme zwei Tomahawk Steaks am Stiel und lege sie Stiel an Kopf auf den Rost. Und jetzt richtig Zunder geben mit dem Flammenstrahl. Grobes Meersalz drüber streuen.

Schritt 6: Was nach einem Fall für die Feuerwehr aussieht, ist reine Aromaschmiede. Zuletzt
werden die Tomahawks kurz gewendet (Jetzt natürlich die Grillzange benutzen, very hot!). Dann
runter vom Rost, ganz kurze Fleischruhe und ab zum Tranchieren. Das Kurzgrillen hat nur 40 Sekunden gedauert.

7. Yummie yummie


 Ein Tipp vom Profi: Kein Olivenöl verwenden. Denn beim Öl zählt nicht der Geschmack, sondern der Rauchpunkt - also jene Temperaturgrenze, bei der es zu qualmen beginnt. Olivenöl hat mit 180 Grad einen ziemlich niedrigen Rauchpunkt. Besser eignen sich Kokosöl mit 205 Grad Celsius oder
Avocadoöl mit 255 Grad.

Im Dreischritt zur Grillmeisterschaft


Frei nach Goethe: Zum Grillen geboren, zum Rösten bestellt - eine Tomahawk-Steak-Grillshow festigt jeden Anspruch auf den Grillmeisterschaftstitel. Mit dem Wagyu Ribeye Tomahawk Steak hole ich in drei Disziplinen die volle Punktzahl. Ich lege ein erstklassiger Feuerspektakel hin (Kinder bitte
außer Reichweite halten). Ich stille den Hunger meiner Grillgäste innerhalb von Minutenfrist (Vorbereitung im Sous-Vide-Verfahren ist alles). Ich serviere eine der besten Fleischsorten der Welt auf den Punkt gebraten. Dazu einen würzigen Rhône-Syrah ...


Das Leben ist doch schön! Und das Schönste am Grillen: Fortsetzung folgt. Euer Simon.


Und so sieht der Spaß in echt aus ...

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